Krassport - "The Planets - Discovering Gustav Holst"


 

Nachdem sich Krassport mit seiner ungewöhnlichen Trio-Besetzung die verschiedensten Jazz-Standards auf dekonstruktionistische Art und Weise vorgeknöpft hat, dringt es nun in die Gefilde der Spätromantik vor. Thema ist die Orchestersuite "The Planets" von Gustav Holst. Dekonstruieren heißt Verfremden, völliges Auseinandernehmen des Ursprungsmaterials, es heißt "das sagen, was das Original nicht gesagt hat".

So wird aus dem großorchestralen "The Planets" ein Stück Musik, das sowohl das feingeistig Ausgeklügelte des Originals beinhaltet, als auch jazztypisch frei agiert. Ungewöhnliche Klänge, große Formen, Grooves und Teile, die mal an Neue Musik, mal an Free Jazz erinnern; all das findet zusammen, ohne eklektisch zu wirken.

 

 

Krassport - "The Planets - Discovering Gustav Holst"

 

"Eine vergnügliche Reise durchs akustische Weltall" - Jazzpodium

 

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Über "The Planets"

"The Planets" ist Programmmusik. Jeder der 7 Sätze des Originals stellt musikalisch die Assoziationen Holsts mit den 7 Planeten dar. Pluto war zu der Zeit noch nicht entdeckt; die Erde fällt weg, da Holst die Planeten astrologisch, nicht astronomisch darstellt. So ist z.B. Mars der Kriegsbringer, Neptun der Mystische.

Gustav Holst schrieb die Originalsuite 1914-1916. Obwohl die Suite spätromantisch ist, lassen sich Einflüsse von Stravinski und Debussy erkennen. The Planets wiederum hat durch seine farbige Orchestrierung und die Programmatik einen großen Teil der Filmmusik beeinflusst, unter anderem John Williams, Hans Zimmer und James Horner.

Eben diese farbige Orchestrierung aus großem Symphonieorchester, Orgel und Frauenchor überträgt Krassport nun auf ein Jazz-Trio, bestehend aus Flügel, E-Gitarre und Schlagzeug. Auch im Trio werden alle Farben ausgelotet: Das Klavier wird neben dem regulären Spiel präpariert und auf den Saiten gespielt; Die Gitarre übernimmt per Octaver-Effekt auf Knopfdruck Bass-Funktion; Das Schlagzeug hat keine Bassdrum, wird dafür aber mit einer Metallschüssel und Glockenspiel erweitert.

Die malerischen Melodien übernimmt Krassport teilweise, trotzdem bleibt der freejazzige Ansatz des Trios erhalten. Hochenergetische, fast schon kakofonische Teile wechseln sich mit lyrischer Einfachheit ab.

Krassport schlägt mit "The Planets" eine Brücke: Von der Klassik zum Jazz. Jazz kann ausnotiert, festgelegt und komplex sein; mit den strengen Vorgaben der Klassik kann frei umgegangen werden! Heraus kommt ein Stück Musik, das sowohl das feingeistig Ausgeklügelte des Originals beinhaltet, als auch jazztypisch frei agiert.